Auch das Acrylbild "Die Trauernde", gemalt 2023, gehört zur Verarbeitung meiner Kriegserlebnisse.
Nach den vielen Jahren, die ich im Frieden leben durfte, war der Schock über den ausgebrochenen Ukraine-Krieg enorm.
Die Angst vor den Russen ist wieder da. Ich verfolge (und mich verfolgen) die Berichte und die Bilder in den Zeitungen und im Fernsehen.
Wohin laufe ich, wenn der Krieg sich ausbreitet und der Russe es bis zu uns schafft? Ich bin 92 Jahre alt. Ich kann nicht mehr weit laufen. Es wird auch kein Land da sein, dass mich aufnimmt. Zur Zeit sind viel zu viele Menschen überall auf der Flucht, die meisten wissen nicht wohin, die Gastländer sind überfüllt.
Hört endlich auf mit dem verdammten Krieg, er hat noch niemandem Glück gebracht!!!
Hier Passagen aus meinem Buch "Lyras Klage" Band 3 "Bin da" Brighton Verlag 2014, Kapitel "Die Alpträume sind wieder da" Seite 113.
Zwiesprache zwischen Großmutter Elisabeth und Lyra, ihrer Enkelin:
"Großmutter war es wirklich nötig, dass Vater zweimal seine Heimat verteidigen musste? Wo ist sie denn nun, diese, unsere Heimat, die er so tapfer verteidigt hat? Man sagt, er hätte sie verloren, seine Heimat. Wie kann man aber so etwas Großes verlieren?" Großmutter schüttelt den Kopf:
"Kind, du weißt, du redest Blödsinn. Du bist enttäuscht und verbittert, weil dein Vater sich umsonst aufgeopfert hat. Man gab den Männern Medaillen für ihre Tapferkeit. Da hatten sie etwas, was man leicht retten kann. Die Medaillen sind auch nach dem Krieg noch da, doch die tapferen Männer hat man in fremder Erde vergaben."
"Großmutter, meine Mutter hatte auch eine Ehrenurkunde bekommen, weil sie eine deutsche Mutter war. Man ehrte sie wegen der vielen Kinder. Warum tat man das?"
"Du dummes Kind du fragst zu viel. Den Müttern nahm man später die Kinder weg und schickte sie in den Krieg. Dafür ehrte man sie. Die Kinder blieben auf dem Schlachtfeld, die Ehrenurkunden in der Schublade liegen."
Ist das alles erstrebenswert? Für "NICHTS"?
Offenbach 20.01.2023. Es ist 6 Uhr in der Frühe. Ich werde versuchen, noch ein wenig zu schlafen.
Wer sich für die Buchreihe "Lyras Klage" von Pi (Waltraud Meckel) interessiert, wirft einen Blick auf die Webseite "Bücher von Pi"
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