Man ist nie zu alt, um etwas neues anzufangen. ich bin 92. Na und? Arbeit und Kunst sind mein Hobby. Etwas spleenig? Gerne, dass ist Pi
Waltrauds Motto: "Das Leben ist schön, einrichten musst du es selbst.
Waltraud Meckel
Seniorenrätin Offenbach
Scrollen Sie nach unten, dann finden Sie aktuelle Informationen aus unserer Öffentlichkeitsarbeit.
Ich wurde in den Seniorenrat der Stadt Offenbach gewählt. Ich danke allen, die mir ihr Vertrauen schenkten.
Lebensmotto:
"Das Leben ist schön, einrichten musst du es selbst"
Seniorenrätin Waltraud Meckel, Alter 93 Jahre
Hobby, Lieblingsbeschäftigung;
"Arbeiten und Kunst"
Meine Geschichte
Vorstellung Vortrag Offenbach 23.09.2023
Sie wollen sicher wissen,
1) wer ich bin...,
2) was ich kann...,
3) und was ich will...
Ich bin
Mein Name ist Waltraud Meckel, ich wurde 1931 als drittes Kind des Schneiders Wilhelm Hinz und seiner Ehefrau Luise in Wiesbaden geboren. Durch Vaters Arbeitslosigkeit und durch die hohe Inflationsrate seinerzeit waren meine Eltern gezwungen, in Schlesien zu siedeln. Dort auf dem dicksten Land verbrachte ich als Träumerin die schönste Zeit meines Lebens. Und das trotz Krieg, trotz Hunger und trotz eingeschneitem Haus im Winter und einem Kanonenofen, der die meiste Zeit kalt war. Ich machte mir damals auch keine Gedanken darüber, dass die Schule zweckentfremdet belegt wurde und am Ende der Schulzeit nur gute 7 Schuljahre zusammenkamen.
Mit der Flucht hörte die Träumerei schlagartig auf. Das eine Pflichtjahr bei einem Bauer machte mich auch nicht größer, es blieb bei einem Meter und 45 Zentimetern. Für einen Schneider reicht das, meinte Vater und nahm mich in seine Lehre. Nach drei Jahren war ich gelernter Herrenschneider.
Ich wurde in meinem Elternhaus nicht aufgeklärt. Der strenge Vater ließ für Freizeiten keinen Spielraum. Trotzdem wurde ich schwanger. Als ich es wagte, den Vater meines werdenden Kindes zu heiraten, flog ich zu Hause raus, war obdachlos.
Was ich kann…
Ich kann lesen, ich kann schreiben und… lächeln!!! Ich ging in die Schule des Lebens, das ist das strengste Internat, das es überhaupt gibt.
Ich kann heute arbeiten, ich kann sparsam leben. Um die Meisterprüfung ablegen zu können, belegte ich Abendkurse.
Ein ganzes Jahr lang lebte ich von Bratkartoffeln und Marmeladenbrot, um die erste gebrauchte Nähmaschine kaufen zu können. Der Aufbau begann.
Rückblickend kann ich Folgendes nachweisen: Ich habe als Meister über 30 Lehrlinge ausgebildet.
Mein Sohn konnte studieren.
In zweiter Ehe schafften wir es, uns ein Mehrfamilienhaus zu kaufen, um es später dem Sohn schuldenfrei zu überschreiben.
In dieser Zeit pflegte ich sowohl meinen Schwiegervater, als auch meine Eltern in unserem Haushalt.
Mein Mann bekam mit 56 Jahren seinen ersten Herzinfarkt, er war anschließend 25 Jahre ein Pflegefall.
Als ich mit 60 Jahren wegen Neurodermitis in Rente ging, betreute ich noch 10 Jahre lang alte, zum Teil an Demenz erkrankte Menschen. Irgendwann gab es diese Menschen nicht mehr. Die Pflichtjahre waren vorüber…
Es war um das Jahr 2000 als ich mich fragte: „Und , was jetzt?? Wie geht es jetzt weiter??“
Ich begann ein ganz neues Leben. Ich begann, mein eigenes Leben zu leben, ich hatte mich der Kunst verschrieben.
Ich ging 10 Jahre lang in verschiedene Ateliers in die Lehre.
Meine bunte Traumwelt aus der Kindheit wird wieder lebendig.
Mit Farbe schreibe ich Geschichten. Bunt leuchten die Bilder, erzählen von Trauer und vom Elend. Die Farben lügen.
Denn die bunten Farben, die ich oft verwende, stehen in krassem Widerspruch zu den Themen, die von Krieg und Umweltschäden reden. Genug davon…
Ich will,
dass wir „Alten“ nicht ausgemustert werden. Wir sind derer viele. Fast zu viele, bedenkt man das soziale Gleichgewicht.
Meine Stärke ist nicht das leere Wort. Ich erkläre gerne in Bildern. Schon geht es los damit., lach
Stellen wir uns vor, wir sind im Frankfurter Hauptbahnhof. Gleich daneben liegt der Güterbahnhof mit dem Rangierbahnhof. Früher verbrachen wir viel Zeit im Bahnhof. Man fuhr mit dem Zug zur Arbeit, man fuhr mit dem Zug in den Urlaub. Nix Auto von Muttern!
Wo sind die Senioren, die nicht mehr reisen können? Die treffen wir bestimmt auf dem Rangierbahnhof. Vielleicht sogar auf dem Abstellgleis?
Sie werden nicht mehr gebraucht, sind wertlos.
Dieses Denken ist ein großer Fehler! Weil wir so viele sind, hat unser Wort Gewicht! Gerade als Wählerstimme könnten wir viel bewegen.
Unser Alter, unsere Reife und unsere Erfahrungen sind es, die uns besonders wertvoll machen. Unsere Generation denkt noch anders und schüttelt manchmal verständnislos mit dem Kopf ob des Geschehens auf der veränderten Welt.
Jeder und alle wollen finanziell unterstützt werden und keiner fragt, wo das Geld herkommt.
Dass sei eine dumme Frage heißt es, von der Bank natürlich. Lächeln.
Genauso dumm ist das Gelaber: „Wozu brauchen wir noch die Bauern, die vergiften nur unseren Boden mit dem vielen Dünger.
Heutzutage bekommt man doch alles im Supermarkt!!
Jeder weiß es besser, jeder kann es besser.
Kritiken sind gut, sollten aber gut überlegt sein.
Auch Forderungen sind gut, die sollten aber machbar sein.
Ich habe lange genug nur zugeschaut.
Mit 92 Jahren ging ich in die Politik, ich wurde Sozialdemokratin, lächeln
Es gibt für mich kein Ausruhen. Sollen ich untätig zusehen, wie sich unser Land immer mehr radikalisiert?
Die Demokratie falsch verstanden wird?
Wir Alten dürfen uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen und darauf warten, dass sich etwas tut. Wir müssen etwas tun, damit die Anderen nicht das tun, was wir nicht wollen.
Deshalb: Auffi geht’s, packen wir`s an!!!.
Mein Steckbrief
Mein Beruf und meine Berufserfahrung
Herrenschneider/ Gesellin, Damenschneider / Meisterin/ Beisitzerin Gesellenprüfungsausschuss Kammer Darmstatt/25 Jahre eigenes eigenes Atelier, über 30 Lehrlinge ausgebildet. Ab Rente 10 Jahre Altenbetreuung. Seit 2000 zehn Jahre Ausbildung zu Künstlerin Pi°°, eingetragene Marke. Studium zur Drehbuchautorin, Abschluss 2018
Was ich gut kann, ist...
Ich kann zuhören, arbeiten und helfen. Man sagt, dass ich Probleme lösen kann.
Was ich erreichen möchte...
Insbesondere möchte ich, dass das Leben der Senioren/innen angenehmen in der Gesellschaft wird. Unterschwellige oder offene Diskriminierungen müssen aufhören und transparent gemacht werden.
Zusammenarbeit/Teamarbeit bedeuten für mich...
Teamarbeit bedeutet für mich, gemeinsame Ziele zu entwickeln und sie durchzusetzen. Vor Allem gemeinsames Arbeiten unter demokratischen Regeln.
Hier erfahren Sie ab 30.09.2023 was es Neues gibt!! Wenn Sie Fragen haben, rufen Sie mich an; o69 892126
Zum Vorsitzenden des neuen Seniorenrates Offenbach 2023 wird Horst Thon gewählt.
Als Stellvertreterin wird Doris Hoefer gewählt und als Stellvertreter wird Dieter Dänner gewählt.
Gewählt mit einer Stimmenanzahl von...
Nr. Name Stimmen
1 Dr. Hans R. Diefenbach 2.819
2 Wolfgang Reuter (AG 60 Plus) 2.416
3 Dr. Matthias Gründler 2.324
4 Doris Hoefer 2.244
5 Horst Thon (Freiwilligenzentrum Offenbach e.V.) 2.146
6 Rolf Chiout (SPD) 1.500
7 Margit Hönig 1.328
8 Gertrud Helduser 1.325
9 Jutta Hammel 1.163
10 Mahshid Najafi 1.060
11 Jutta Lehmann (FREIE WÄHLER) 1.048
12 Dieter Dänner 1.028
13 Waltraud Meckel 974
14 Hannelore Trabandt 902
15 Gertrud Umminger 802
Obige 15 Senioren wurden in den Seniorenrat gewählt.
Die erste öffentliche Sitzung haben wir hinter uns, die erste interne Besprechung
am 17. Januar noch vor uns. Offenbach den 11.01.2024
Morgen, am 17. Januar 2024 fängt um 15 Uhr unsere erste, nicht öffentliche Arbeitssitzung an. Es ist ist mit starkem Schneefall, bis zu 25 cm hoch, zu rechnen.
Es wird geraten, zu Hause zu bleiben. Warten wir den morgigen Tag ab. Offenbach den 18.01.2024
Wie vermutet, wurde die Sitzung wegen der Wetterkapriolen abgesagt.
Offenbach den 19.01.2024